GIS als räumliches Denken in der Geographie

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GIS als räumliches Denken in der Geographie

Es ist das Anliegen des Teilmoduls Geographische Informationssysteme (TM-GIS), die für den Bachelor-Studiengang Geographie relevante raum-zeitliche Beschreibung, Analyse und Interpretation der Welt für die dort ausgebildeten Berufsgeographen zu erschließen. Leitfragen sind: "Was ist im Kontext medialer und geoinformationeller Technologien eine adäquate Geographie?" und gleichermaßen bedeutsam: "Wie erwerbe ich Handlungskompetenzen auf dem Gebiet Geographischer Informationssysteme?".

Die didaktische Gestaltung des Teilmoduls orientiert sich an konstruktivistischer Lerntheorie (Schulze et al. 2010). Ungewöhnlich für die aus dem Bolognaprozess resultierende Verschulung des universitären Systems ist das im TM-GIS verlangte hohe Maß selbstorganisierten und eigenmotivierten Lernens.

Vielleicht ist die Tatsache, dass wir auf der Erdoberfläche leben und nur einen vergleichsweise kleinen Raum durch direkte eigene Erfahrung kennenlernen können, die bedeutendste Motivation geographischer Arbeit. Die Kompensation dieses Mangels direkter Erfahrung wurde und wird, gerade in der wissenschaftlichen Geographie, mit Hilfe effizienter Techniken der Erdbeschreibung geleistet. Allerdings sind in der vergangenen Dekaden die traditionellen Kommunikationstechniken, Karten und Beschreibungen, zunächst durch eine Vielfalt medialer Kommunikationsmittel von Raum-Informationen ergänzt und in jüngerer Zeit zunehmend ersetzt worden.
Dennoch wissen wir, bezogen auf die Komplexität der Welt und die enorme Dynamik ihrer Veränderung, trotz aller wissenschaftlichen Anstrengungen, nur mangelhaft über die raum-zeitlichen Geschehnisse der Gegenwart Bescheid. Noch viel weniger wissen wir über die Vergangenheit und prinzipiell nichts über die Zukunft der Welt.
Dieses Mangels ungeachtet wird in wachsendem Maße Wissen über räumliche und/oder zeitliche Aspekte unserer Umwelt für handlungsrelevante Zusammenhänge nachgefragt. Sei es, dass wir als Touristen, Konsumenten, Produzenten oder Planer räumliche Informationen, oder sogar Wissen nachfragen. Als derartige Akteure oder Stakeholder benötigen wir in nahezu allen gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen nicht nur detaillierte und belastbare Informationen, sondern zudem Kenntnis und Wissen über uns unbekannte raum-zeitliche Zusammenhänge und Prozesse und -ebenfalls mit steigender Tendenz- auch über zu erwartende zukünftige Entwicklungen. Aber auch individuell fragen, bedingt durch unsere hohe Mobilität, globalisierter Zusammenhänge und mobilden Kommunikationstechniken, eine rapide wachsende Zahl Menschen ein umfassendes raum-zeitliches Wissen nach.

Dogbert and Geography (http://dilbert.com/strips/comic/1992-03-05/)Dogbert and Geography (http://dilbert.com/strips/comic/1992-03-05/)

Im ersten Themenblock adressieren wir folgende Fragen und Lernziele:

Lernziele

  • Was versteht man unter Geographischen Informationssystemen?
  • Was ist grundsätzlich unter dem Begriff Information zu verstehen
  • In welcher Beziehung stehen die Begriffe Informationen, Daten, Wissen, Erkenntnis und Verständnis?
  • Was sind geographische Informationen?
  • Was sind Konzepte räumlicher Ortsbeschreibungen
  • Was sind geographische und projizierte Koordinaten
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